Mein Motto:
Johann Künzle
„Wenn die Menschen das „Unkraut“ nicht nur rausreißen, sondern auch aufessen würden, wären sie es nicht nur los, sondern würden auch noch gesund leben.“
Mein Name ist Anita Gärtner, ich bin verheiratet und in Göppingen-Bartenbach zu Hause, Mutter eines 17-jährigen Sohnes und seit mehr als 22 Jahren als Sozialpädagogin tätig. Aktuell arbeite ich in Teilzeit im Sozialdienst einer psychiatrischen Klinik in Göppingen. Dieser Beruf erfüllt mich noch immer, denn Menschen zu begleiten und zu unterstützen, liegt mir am Herzen. Doch in den letzten Jahren wuchs in mir der Wunsch nach einer persönlichen Veränderung – nach etwas Eigenem und dem Ausdruck dessen, was einfach „meins“ ist.
Was will ich?
Ich habe mich auf eine Reise zu meinen Wurzeln und zu neuen Möglichkeiten gemacht. Dabei wurde mir klar: Meine Liebe zur Natur und zu allem Selbstgemachten zieht sich wie ein roter Faden durch mein Leben. Ob Marmeladen, Strickschals, genähte Unikate oder kreative Handarbeiten – ich genieße es, mit meinen Händen etwas zu erschaffen. Noch mehr erdet mich die Zeit im Garten und in der Natur. Hier tanke ich auf, finde Inspiration und entdecke immer wieder, wie gut mir die Natur mit ihren vielfältigen Wirkkräften tut.
Wie kam ich zu den essbaren Wildpflanzen?
Meine Verbundenheit zur Natur hat ihren Ursprung in meiner Kindheit. Ich wuchs in einem Mehrgenerationenhaushalt der Banater Schwaben in Temeschburg (Rumänien) auf. Dort war Selbstversorgung selbstverständlich. Schon als Kind lernte ich, zu pflanzen, zu pflegen, zu ernten und Haltbarmachung zu betreiben. Dieses Wissen prägte mich tief, auch wenn ich es im Laufe der Jahre nur phasenweise aktiv gelebt habe.
Vor einigen Jahren nahm ich im Rahmen eines Betriebsgesundheitsprogrammes an meiner ersten Kräuterführung teil. Das war der Moment, in dem ich die Welt der Wildkräuter für mich entdeckte. Ich war fasziniert von der Fülle an essbaren wilden Pflanzen, die buchstäblich vor meiner Haustüre wuchsen – viele davon in Bioqualität und kostenlos. Der Giersch, den ich zuvor aus meinem Garten verbannen wollte, wurde meine neue Lieblingspflanze und landete von da an in Pestos und Suppen.
Die weitere Reise in die Welt der essbaren Wildpflanzen
Mein Garten wurde für mich zu einer Schatzkammer. Mit Unkräutern aufgewertete Salate, Pestos, Aufstriche und aromatisierte Getränke hielten Einzug in unsere Küche. Es gab sogar Diskussionen darüber, wo der Rasen noch gemäht werden durfte und wo die Pflanzen stehen bleiben mussten. Im Jahr 2022 entschloss ich mich, dieses Interesse zu vertiefen, und absolvierte eine Ausbildung zum zertifizierten Coach für essbare Wildpflanzen bei Dr. Markus Strauß. Diese Ausbildung war wie eine Heimkehr zu meinen Wurzeln: Ich erinnerte mich wieder mehr an altes Familienwissen und erweiterte es um neue Erkenntnisse zu Wildkräutern, Heilkräutern und essbaren Unkräutern.
Was bedeutet Naturverbundenheit für mich?
Die Natur ist für mich ein Ort der Ruhe, der Inspiration und des Gleichgewichts. Sammelspaziergänge sind meine persönliche Zeit für Achtsamkeit und Genuss. Hier bin ich ganz bei mir – mit allen Sinnen. Das Entdecken, Berühren, Riechen und Schmecken dieser Wildpflanzen ist wie eine kleine Auszeit vom Alltag.
In unserem Garten gibt es heute eine „Wilde Ecke“ und ein „Wildes Gärtchen“, in denen Brennnesseln, Giersch, Löwenzahn, Schafgarbe, Vogelmiere und viele andere Pflanzen wachsen dürfen. Diese Vielfalt bereichert nicht nur unseren Speiseplan, sondern bietet auch Lebensraum und Nahrung für Bienen, Schmetterlinge und andere Tiere. Für mich ist das ein kleiner Beitrag zum Erhalt unserer Natur und eine große Freude, sie zu beobachten.
Ich möchte andere Menschen dazu inspirieren, die Natur neu zu entdecken und den Wert der essbaren Wildpflanzen zu erkennen. Gemeinsam können wir lernen, diese wunderbaren Schätze der Natur zu nutzen und uns von ihnen bereichern zu lassen. Lass uns den wilden Speiseteller wiederentdecken!


für esssbare Wildpflanzen
Netzwerk Dr. Markus Strauß
Ich bin Mitglied in der AG der Gästeführer im Kreis Göppingen.